in Rostock geboren. Vater Karl Georg Kempowski ist Schiffsmakler und Reeder. Mutter Margarethe, geb. Collasius, stammt aus einer Hamburger Kaufmannsfamilie. Schwester Ulla und Bruder Robert.
1944
Einweisung in eine Strafeinheit der Hitlerjugend.
1945
Einberufung als Luftwaffenkurier. Der Vater wird auf der Frischen Nehrung als Soldat getötet.
1948
wird von einem sowjetischen Militärtribunal wegen angeblicher Wirtschaftsspionage zu 25 Jahren Zuchthaus verurteilt, von denen er acht Jahre in Bautzen verbüßt. Bruder Robert und Mutter Margarethe werden ebenfalls zur Haft verurteilt.
1954
Entlassung der Mutter aus der Haft.
1956
Entlassung aus der Haft. Erste Aufzeichnungen über die Haftzeit. Beginn der täglichen Tagebuchaufzeichnungen.
Arbeit als Dorfschullehrer.
1957
Abitur und Studium an der Pädagogischen Hochschule Göttingen. Beginn der Recherchen für die umfangreiche Familien-Chronik. Entlassung des Bruders, Robert Kempowski aus der Haft.
1959
Hörspielkreis mit Ginka Steinwachs, Helmut Stanke. Helmut Stanke, der später Schauspieler wurde, erzähtl über den Hörspielkreis, der Wolfgang Borcherts »Draußen vor der Tür« aufnahm: »Kempowski hatte ein Tonband, damals eine Seltenheit. Wir saßen um den Tisch herum vor dem Mikrophon und waren mit Akribie und Liebe bei der Sache. Kempowski übernahmt den Kabarettdirektor und machte die Geräusche, ich durfte den Beckmann sprechen. In dieser Rolle habe ich mich hineingesteigert, danach überhaupt in die Beschäftigung mit Theater«.
1960
Heirat der Lehrerin Hildegard Janssen, das Ehepaar arbeitet an der Dorfschule in Breddorf bei Zeven.
1961
Geburt der Sohnes, Karl-Friedrich. Arbeit an verschiedenen Romanprojekten. Beginn der Befragungen zu »Haben Sie Hitler gesehen«.
1962
Geburt der Tochter, Renate. Erste Verbindung zum Rowohlt-Verlag.
1969
»Im Block. Ein Haftbericht« erscheint im Rowohlt Verlag.
1971
»Tadellöser & Wolff« erscheint im Hanser Verlag.
1972
»Uns geht’s ja noch Gold« erscheint. Wilhelm-Raabe-Preis.
1975
Verfilmung von »Tadellöser & Wolff«, für das ZDF, Regie: Eberhard Fechner.
1976
Karl-Sczuka-Preis für »Beethovens Fünfte«.
1980
Hörspielpreis der Kriegsblinden für »Moin Vaddr läbt«.
1981
bis 1991 Literaturseminare in Haus Kreienhoop.
1983
In Zusammenarbeit mit Radio Bremen erstmals »Literaturtage im Kreienhoop«.
1984
Abschluss der »Deutschen Chronik« mit »Herzlich Willkommen«.
1990
»Sirius. Eine Art Tagebuch«.
1993
»Das Echolot. Ein kollektives Tagebuch 1.1.-28.2.1943« erscheint in vier Bänden.
1994
Konrad-Adenauer-Preis für »Das Echolot«.
1995
Zum 50. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs, wurde in fast allen Sender der ARD Kempowskis Hörspiel »Der Krieg geht zu Ende Chronik für Stimmen Januar bis Mai 1945« 840 Minuten lang. Uwe Johnson Preis für das Echolot
1996
Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes
1997
Aufnahme eines neunzehnstündigen Video-Protokolls von 37 Fernsehprogrammen, die Textfassung erscheint als »Bloomsday ’97«.
2000
Zusammen mit ZDF-Aspekte und BOL-Deutschland ein Internet-Tagebuchprojekt »Eine Woche Deutschland«.
2002
»Echolot. Barbarossa ’41«.
2003
Roman-Veröffentlichung »Letzte Grüße«.
2005
»Das Echolot. Abgesang ´45. Ein kollektives Tagebuch.« Thomas-Mann-Preis .
2006
Hoffmann-von-Fallersleben-Preis .
2007
Kempowski stirbt am 5. Oktober 2007 in einem Krankenhaus im niedersächsischen Rotenburg an seinem Darmkrebsleiden. Kempowski wurde 78 Jahre alt.
Leben und Werk von Walter Kempowski
Radio Bremen im Interview mit Walter Kempowski
Hörspiele (u. a.)
»Träumereien am elektrischen Kamin« (1971)
»Ausgeschlossen« (1972)
»Haben Sie Hitler gesehen?« (WDR 1973)
»Beethovens Fünfte« (NDR/SDR 1976)
»Moin Vaddr läbt« (HR 1980)
»Führungen, ein deutsches Denkmal«(HR 1982)
»Alles umsonst« (HR/WDR 1984)
»Stalingrad« (HR/BR/MDR/SWF 1992)
»Der Krieg geht zu Ende Chronik für Stimmen Januar bis Mai 1945«
(HR/BR/NDR/SWF 1995)