Studium an der Staatlichen Musikhochschule Saarbrücken.
1950
Regie-Assistent beim Saarländischen Rundfunk.
1957
Freier Regisseur und ständiger Mitarbeiter des Westdeutschen Rundfunks Köln.
1966
Regie für die Hörspiele von »Paul Temple«.
1968
Oberspielleiter des Hörspiels für den Süddeutschen Rundfunk.
1984
Hörspiel des Jahrzehnts für »Cordoba oder die Kunst des Badens«.
führte in über 400 Hörspielen Regie Meister der Sprachregie
Produktionsnotizen zu »Das umstrittene Testament des Gaston de Puyparlier«:
»Wenn es immer besser wird, werden wir unersättlich. Bitte noch eine Aufnahme.«. Otto Düben, ein gerne lachend, lächelnder Mann in den 60igern, eine leicht heisere und im allgemeinen leise Stimme. »Bitte nicht so getreu der Interpunktion folgen, den Satz sich entwickeln lassen.«
Wortregie eines alten Hasen, eines Routiniers ohne in eine mittelmäßige Routine gefallen zu sein. »Acht geben mit dem Atem. […] Die Briefe sollen keine geschriebenen sein sondern lebendige Worte werden.« Gute Regie ist Menschenführung, den Schauspieler nicht verletzen und doch als Regisseur genau zu wissen und zu sagen, was man von ihm will. »Ein bisschen ruhiger beginnen.«
Otto Düben lässt die Schauspieler die Aufnahme anhören, damit auch sie eiine Ahnung von ihrem Sprechen bekommen. »Zu viel Interpunktion ist zu hören. […] Privater, intimer, sonst wirkt es wie vorgelesen. […] Mehr Pausen, damit geschieht mehr. […] Sprechen Sie den Satz so wie Wer dem anderen eine Grube gräbt fällt selbst hinein.«
Otto Düben geht in den Text, arbeitet am Text. »Weniger Stimme, dann wirkt es vielleicht nicht mehr so gesprochen […] Beinahe, in kleinen Dingen sind Sie wieder verrutscht […] Im Grund einverstanden, nur einige Pausen bewusster einsetzen.« Düben unterbricht dann aber lieber nicht weiter, der Kontakt zum Text geht ansonsten verloren.
Rudolf Wessely als Gaston de Puyparlier, in München Schauspieler. Viele, viele Häckchen und Zeichen, die er sich vorweg in das Manuskript gemacht hat. Otto Düben »Ein bisschen weniger Stimme, intimer, mehr für sich.« Professionell, ein Schauspieler alter Schule und Klasse. Eine Probe, ein Durchlauf. »Sehr gut. Er ist immer so toll vorbereitet.«, Düben. Die Worte werden von Wessely abgetastet, umrundet und dann behauen von seiner Stimme. Selbst Düben geht mit, lächelnd schaukelnd das ist Musik für die Ohren.
Die Regiearbeit von Otto Düben lohnt sich. Er weiß, was er von den Schauspielern fordern kann. Obwohl er den Schauspielern alles ohne Umschweife sagt, ist niemand gereizt, sie nehmen es alle spielerisch auf. Die Bauklötze der Worte zu schönen Pyramiden küren.
Otto Düben »Stereophonie im Hörspiel«, 1969
Hörspiele (u. a.)
»Geschmack«
(Autor: Roald Dahl, WDR 1964)
»Paul Temple und der Fall Genf«
(Autor: Francis Durbridge, WDR 1966)
»Paul Temple und der Fall Alex«
(Autor: Francis Durbridge, WDR 1967)
»Kaspar«
(Autor: Peter Handke, SDR 1968)
»Der Langweiler«
(Autor: Rhys Adrian, WDR 1969)
»Die Nacht«
(Autor: Robert Pinget, SDR, SWF, SR 1972)
»Die Brandung von Hossegor«
(Autor: Alfred Andersch,
NDR/HR/SR/WDR 1976)
»Fortsetzung einer Biographie«
(Autor: Hannelies Taschau, SDR 1978)
»Pochade radiophonique«
(Autor: Samuel Beckett, HR/SDR 1978)
»Ritt auf die Wartburg«
(Autorin: Friederike Roth, SDR 1981)
»Cordoba oder die Kunst des Badens«
(Autor: Melchior Schedler, SDR 1984)